Mein erster Soloflug

… und hoffentlich viele weitere ‚Happy Landings‘!

Margit mit ihren Motorfluglehrern

Nach vielen Platzrunden, die teils ganz erfolgreich, teils aber auch weniger gut verlaufen waren, wollte ich am Pfingstfluglager endlich meinen ersten Freiflug schaffen. Ich trainierte eine Runde nach der anderen, bis mir fast schwindelig wurde.

‚Achte auf die Geschwindigkeit!‘

‚Halte den optimalen Gleitwinkel!‘

‚Klappen in Landestellung?‘

‚Fliege die Platzrunde ganz aus!‘

‚Nach dem Start zuerst Geschwindigkeit aufbauen!‘

Vor allem immer wieder gebetsmühlenartig:

‚Halten, halten, halten, …!‘

Das waren die ständigen Kommentare meiner Fluglehrer. Ich dachte schon, bei mir klappt das nie. Aber sie hatten nicht nur hilfreiche Hinweise, wie ich meinen Landeanflug technisch verbessern konnte, sondern verstanden es auch, mir allgemein stärkeres Vertrauen in meine fliegerischen Fähigkeiten zu geben.

‚Das war doch prima!‘

‚Du kannst es doch!‘

‚Du bist nicht mehr weit vom Solo entfernt!‘

Nach diesen aufmunternden Worten begann ich tatsächlich selbst zu hoffen, dass mir bald zwei Fluglehrer ihr o.k. zum Alleinflug geben würden.

Dann kam der Wind. Er kam aus dem Süden, der unangenehmsten Richtung für unsere Piste. Mit 10 – 15 Knoten Stärke, in Böen stärker. Ich saß auf der Terrasse und starrte auf den Windsack. An diesem Tag wurde es nichts mehr mit meinem angestrebten Soloflug.

Der nächste Morgen war windstill. Um 09.00 Uhr hob ich bereits wieder mit meinem Fluglehrer ab. Klappte doch ganz gut! Am Mittag noch einmal Training. Doch der Wind frischte wieder auf. Würde er bis zum Abend abflauen? Gebannt starrte ich wieder auf den Windsack. Langsam versammelten sich alle Fluglehrer am Platz. Sie diskutierten verhalten in einiger Entfernung. Würden sie mir ihr o.k. geben?

Und dann war es endlich so weit: Noch zwei Runden mit meinem Fluglehrer, dann stieg er aus dem Flieger - und ich war allein. Noch einmal ein Check: Hab‘ ich für den Start alles richtig konfiguriert? Ja. Dann galt es, das Programm genau so abzuspulen, wie ich es gelernt und trainiert hatte.

Vollgas, Bugrad entlasten, Geschwindigkeit aufholen und langsam steigen. Steigflugkonfiguration einstellen, dabei die Platzrunde, Höhe und Geschwindigkeit nicht aus den Augen verlieren. Kurz in Reisekonfiguration weiterfliegen und dann bereits erste Landevorbereitungen treffen. Das Melden im Gegenanflug nicht vergessen! Im Queranflug wieder per Funk am Turm melden, die letzte Klappenstellung wählen, kurz den Luftraum überprüfen und dann im Endteil langsam an die Schwelle heranfliegen. Abfangen und: Halten, halten, halten, …

Es hat geklappt! Und gar nicht mal so schlecht! Noch zwei Wiederholungen, dann durfte ich aussteigen. Ja, sie waren zufrieden mit mir, meine Fluglehrer.

Ich sage ihnen allen ein sehr herzliches Dankeschön für ihre Geduld mit mir, ihre Zeit und ihren Zuspruch!

Damit das Gefühl für das Fliegen nicht verloren gehe, wurde es mit natürlich noch einmal ordentlich eingeklopft. Das, wo es sitzt. Ihr wisst schon, wo ;-)

Jeder Flieger erzählt, dass der erste Soloflug einer der aufregendsten Momente im Fliegerleben sei. Und es stimmt! Es war einfach großartig!

Zurück