Im Regen Punkte erflogen

Am vergangenen Wochenende startete auch die OLC-Bundesliga im Segelflug in die Saison 2021.

Nachdem sich der Dachverband der Flugsportler (Deutscher Aero Club, DAeC) entschlossen hatte, seinen dezentralen Meisterschaftswettbewerb (DMSt) mit anderen online-Partnern zu veranstalten, gibt es nun zwei parallel verlaufende Bundesligen im Segelflug, an beiden nimmt der Aercoclub Ansbach teil.

An diesem Wochenende machte das durchwachsene Wetter mit erheblicher Schauertätigkeit am Nachmittag den Streckenflug beinahe unmöglich. Zu kleinräumig und schnell entwickelte sich das Geschehen. Dennoch brachen drei Piloten am Samstag zu einem Überlandflug auf, darunter Jürgen Schuster auf der „brandneuen“ AS 33, dem neuen competition racer des Segelflugzeugherstellers Alexander Schleicher aus der Rhön. Am Flugplatz Ansbach Petersdorf war bereits zur Startphase Schauertätigkeit zu beobachten und man gab dem Vorhaben eigentlich keine großen Chancen.

Im Team gelang es dann doch, Aufwinde zu finden, sodass entlang der Schauer bis kurz vor Regensburg geflogen werden konnte. Auf dem Rückweg lag aber eine ausgedehnte Regenwand quer zum Flugweg. Gute Aussichten also, vom Regen buchstäblich „aus der Luft gewaschen“ zu werden, da sich die Flugeigenschaften der Hochleistungssegler bei Nässe drastisch verschlechtern.

Eine etwas weniger grau erscheinende Lücke erlaubte es den Piloten, in der Nähe von Beilngries „durchzubrechen“ und man konnte im Regen sogar noch völlig unerwartet Steigwerte verzeichnen.

Nach Durchqueren des Schauers war die Luft jedoch „tot“, d. h. keine Aufwindtätigkeiten mehr vorhanden. Somit konnte nur noch die verbleibende Höhe in Strecke umgesetzt werden.

Alle drei Piloten waren gezwungen, auf die Heimkehrhilfen zurückzugreifen, um eine Außenlandung zu vermeiden. Jürgen Schuster gelangte bis auf geringe Entfernung zum Ausgangspunkt, bevor er den Motor einsetzen musste und konnte so den Flug auch für die OLC-Wertung einbringen, die anderen beiden Flüge zählten hier leider aufgrund eines seit langem umstrittenen Reglements hierfür nicht.

In der „neuen“ (DMSt-) Bundesliga konnten alle drei Piloten punkten.

Die Landung erfolgte bei Regen und stark auffrischendem Wind am Flugplatz Ansbach-Petersdorf, wo man sich bereits auf eine „Rückholtour“ vorbereitet hatte, da man nicht mehr mit dem Heimkommen der Equipe rechnete.

Nach der ersten Runde der OLC-Bundesliga belegt der Aeroclub Ansbach dort den Rang 9 von 11, in der DMSt – Bundesliga des DAeC mit einem Rundenplatz 5 jedoch Rang 20 von 266, nach der bereits dritten Runde. Mit diesem Ergebnis sind die Ansbacher um 91 Plätze vorgerückt.

Aufgrund der unterschiedlichen Reglements ist es auch bei guten Wetterbedingungen nicht einfach, Flüge für beide Wertungen optimal vorzubereiten. Welche der beiden „Bundesligen“ letztlich bleiben, oder ob es künftig weiterhin zwei parallellaufende Online-Wettbewerbe geben wird, ist derzeit noch unklar.

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