Kunstfluglehrgang 2015 im Aero Club Ansbach
Am vergangenen Wochenende konnten sich zwei neue Vereinsmitglieder über die bestandene Prüfung für die Segelkunsflugerlaubnis freuen. Auch in diesem Jahr hat der Aeroclub, der inzwischen über eine stattliche Zahl, auch wettkampferprobter Segelkunstflugpiloten verfügt, einen Ausbildungslehrgang durchgeführt. Als Lehrer und Trainer für die Fortgeschrittenen konnte Detlev Eilers, mehrfacher deutscher und internationaler Meister und Vizemeister im Kunstflug mit Segelflugzeugen, gewonnen werden.
Der pensionierte Lufthansapilot, der sich sonst ehrenamtlich in der Ausbildung des Fliegernachwuchses engagiert, bat zunächst zum theoretischen Teil, da das Wetter zu Lehrgangsbeginn nicht fliegbar war. Der theoretische Abschnitt umfasste zum einen das Behandeln ungewohnter Flugzustände, bzw. von Gefahrenzuständen, sowie die Vermeidung und das Verhalten in solchen Fällen. Anschließend wurden die einzelnen Kunstflugfiguren, welche später praktisch durchgeführt werden sollten, im Detail besprochen und verinnerlicht. Hierbei kam auch mentales Training zum Einsatz, um die Bedienung der Ruder schon vor dem Flug zu üben.
Drei Aspiranten waren am Dienstag angetreten, höhere Weihen der Segelfliegerei zu erreichen. Zunächst stand eine Einweisung in mögliche Gefahrenzustände beim Kunstflug auf dem Programm. Anfangs wurde mit dem „Fox“, einer doppelsitzigen Maschine, die speziell für den Kunstflug gebaut ist und vom Segelkunstflugförderverein Baden-Württemberg zur Verfügung gestellt wurde, das sichere Ausleiten des Trudelns, dem Verlust der aerodynamischen Flugfähigkeit, geübt. Mit einem erfahrenen Einweisungspiloten im zweiten Sitz ist das eine sichere Möglichkeit, sich an bisher Unbekanntes heranzutasten. Die Maschine weist aufgrund ihrer Bauweise deutlich andere Flugeigenschaften auf, als die sonst im Vereinsbetrieb geflogenen Segler. Kommt es bei letzteren auf besondere Gutmütigkeit, stabilen Flug und sichere Langsamflugeigenschaften an, so ist der Fox eher das Gegenteil davon, agil und bisweilen auch „ein wenig bissig“.
Deshalb erfolgen die weitere Ausbildung und die Alleinflüge der Kunstflugschüler auf dem vereinseigenen Schuldoppelsitzer ASK 21. Dieser ist gegenüber dem Fox konstruktionsbedingt viel behäbiger und erfordert regelrecht Arbeit, um ihn „auf den Rücken“ zu legen. Dennoch gelingen auch mit diesem „Dickschiff“ die meisten einfachen Kunstflugfiguren.
Nach einem weiteren „neutralisierten“ Tag, an dem das Wetter nicht das halten wollte, was die Vorhersage versprochen hatte, war die Zahl der Schüler um eine Person verringert.
So wurden die Kapazitäten auf nur zwei Schüler konzentriert, mit derart durchschlagendem Erfolg, dass diese bereits nach dem Bestehen der Basisprüfung die Figuren für das silberne Leistungsabzeichen lernen, trainieren und fehlerfrei vorfliegen konnten.
Somit ist die Zahl der Kunstflieger beim Aero-Club-Ansbach um zwei Piloten gewachsen, die man sicher künftig bei Ihrer Luftakrobatik über dem Flugplatz Ansbach-Petersdorf bewundern kann.
Die Lehrgangsteilnehmer und das Ausrichterteam freuen sich über eine erfolgreich und unfallfrei abgeschlossene Flugwoche.